20.11.17

10:38

Autor

Redaktionsteam mCLOUD

Woher kommst du?

Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) sorgt seit vielen Jahren für eine nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität in der Metropolregion Rhein-Neckar. Mit knapp 2.000 Beschäftigten versorgt es über 950.000 Einwohner in den Städten Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen sowie den umliegenden Kommunen mit zuverlässigen Mobilitätsangeboten [1]. Neben der Bereitstellung der Transportkapazitäten mit Straßenbahnen und Bussen spielen begleitende Services im Zeitalter der Digitalisierung ebenfalls eine zentrale Rolle zur Kundenbindung und –gewinnung sowie zur kontinuierlichen Verbesserung des Angebots.

Eine Vorreiterrolle nimmt die rnv im Zusammenhang von Open Data ein. Dank einer weitsichtigen Entscheidung der Geschäftsführung ging das Open Data Portal der rnv im April 2016 online [2]. Aufgrund der im Unternehmen vorherrschenden Einstellung, dass offenen Daten einen Mehrwert für die Gesellschaft bieten, wird das Thema Open Data seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.

Als wegweisend in diesem Zusammenhang ist zu nennen, dass die rnv als drittes Unternehmen in Deutschland nach dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) sowie den Stadtwerken Ulm Soll-Fahrplandaten im GTFS-Format (Global Transit Feed Specification) anbietet und regelmäßig aktualisiert [3]. Dieses Format kann weltweit von der Community für Anwendungen genutzt werden und bietet dadurch einen höheren Mehrwert, als aufbereitete Soll-Fahrplandaten nach deutschen Standards.

Wo stehst du?

Im September 2017 ist der Showroom des Open Data Portals online gegangen. Dort werden Anwendungen präsentiert, die mithilfe der offenen Daten der rnv überhaupt erst realisiert werden konnten. So gibt es beispielsweise Abfahrtsausgabemedien, die auf Echtzeitdaten der bereitgestellten rnv Start.Info API zugreifen, in verschiedenen Ausgestaltungsformen wie Apps oder Chatbots. Auch gibt es ein Beispiel, wie die offenen Daten in einem mit Bundesmitteln geförderten Forschungsprojekt zur Vorhersage von Lastspitzen im Straßenbahnnetz herangezogen werden, um sogenannte virtuelle Kraftwerke effizienter zu machen.

In Kooperation mit dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) wurde im Herbst ein lokaler Wettbewerb ausgeschrieben, um kreative Köpfe in der Region zu begeistern, spielerisch nutzenstiftende Projekte umzusetzen und die Sinnhaftigkeit der Bereitstellung von Open Data zu demonstrieren. Dabei werden keine Vorgaben gemacht, wie die zu entwickelnden Anwendungen ausgestaltet sein sollen. Vielmehr soll abseits bestehender Lösungen neu gedacht werden, z. B. auch durch die Verschneidung mit offenen Daten anderer Einrichtungen. In dem mit 2.000 Euro dotierten Wettbewerb werden drei Sieger am Demonstrationstag gekürt, Unterstützung gibt es durch lokale Hacker- und IT-Communities.

Wo möchtest du hin?

Open Data wird als ein wichtiger Innovationsbaustein der rnv gesehen, um den ÖPNV der Zukunft auch auf bisher noch unbekannten Pfaden zu gestalten. Dabei steht im Sinne der Nachhaltigkeits-Trias eine gesellschaftliche Nutzenmaximierung im Vordergrund, ohne die eigenen wirtschaftlichen und ökologischen Ziele der rnv aus den Augen zu verlieren. Startups und kreative Unternehmer spielen perspektivisch eine Rolle, um mit neuen Anwendungen den ÖPNV attraktiver zu gestalten und partnerschaftlich zu ergänzen. So werden Mobilitätslösungen für morgen entwickelt, die begeisterte Kunden und steigende Nutzerzahlen nach sich ziehen.

 

Autor: Dr. Benedikt Krams, Referent Open Data, Rhein-Neckar-Verkehr GmbH


[1] Rhein-Neckar-Verkehr GmbH; Die rnv in Zahlen, 31.12.2016, http://www.rnv-online.de/rnv/unternehmen/zahlen.html, [zuletzt abgerufen am 13.11.2017]


[2] Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, Startseite Offene Daten, https://opendata.rnv-online.de/, [zuletzt abgerufen am 13.11.2017]


[3] Open Knowledge Foundation, Rette deinen Nahverkehr, 08.03.2017, https://okfn.de/blog/2017/03/rettedeinennahverkehr/, [zuletzt abgerufen am 13.11.2017)